Wenn der KV Gütersloh eine Reise macht…geht am Ende doch alles gut!

Ein Erfahrungsbericht vom „Rosa & Karl“ 2018

Als Delegationsleitung einen Ausflug mit Teilnehmer*innen und Genossinnen und Genossen aus dem Vorstand zu planen ist doch immer wieder etwas Aufregendes. Auch wenn man schon zum sechsten Mal zu „Rosa & Karl“ nach Werftpfuhl / Werneuchen fährt und den Weg von Gütersloh aus Richtung Berlin schon im Schlaf fahren kann…irgendwas lauert doch immer hinter irgendeiner Ecke, was den geplanten Ablauf plötzlich umwirft!

Am Freitagmorgen stand ich nach einer viel zu kurzen Nacht auf und es ging los! Meine Sorge war: „Verstehen sich alle untereinander?” Wir waren wirklich ein bunt zusammen gemischter Haufen, der aus langjährigen ehrenamtlichen Genossinnen und Genossen und aus Jugendlichen, die unseren Jugendtreff zwar besuchen, aber mit Seminaren der Falken leider noch nichts zu tun hatten, bestand.

Nachdem wir dann den Bulli gepackt hatten, Lukas gleichzeitig den Leihwagen abgeholte, fuhren wir zu den verabredeten Treffpunkten und sammelten alle Teilnehmer*innen ein. Auf der Hinfahrt war es doch sehr ruhig im Bulli und einige holten sich noch ein paar Stunden Schlaf vor dem Wochenende.

Mein erklärtes Ziel war es, pünktlich im KLH anzukommen und ein Zimmer für unsere Delegation zu bekommen. Das war nämlich sonst nicht wirklich gewährleistet und ich wollte nicht, dass Menschen, die noch nie auf einem Seminar der Falken gewesen waren, gleich beim ersten Seminar auf einer Matratze in der Turnhalle schlafen müssen. Wir waren dann auch wirklich sehr pünktlich am Ziel und so langsam kam auch die Gruppe etwas in Schwung und fragte mir Löcher in den Bauch über das bevorstehende Wochenende.

Die erste positive Überraschung war nach dem Anmelde-Prozedere unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte! Wir bekamen für 10 Personen zwei (!) Zimmer und unser eigenes Bad! Jackpot! So kann man es sich gut gehen lassen! Nachdem wir es uns in unseren Zimmern gemütlich gemacht hatten, wurde das Haus erkundet und wir trugen uns in die Liste für den Thekendienst ein. Relativ schnell füllte sich dann auch das Haus und endlich startete das, was ich am „Rosa & Karl“-Seminar persönlich so sehr schätze! Man trifft Menschen, die man teilweise seit einem Jahr oder seit dem letzten Zeltlager nicht mehr gesehen hat. Nach vielen Wiedersehen und tollen Gesprächen gingen wir dann schon relativ früh zu Bett.

Der nächste Morgen startete dann mit Frühstück, einer Vollversammlung und anschließend den Workshops. In der „Mittagspause“ hielten wir dann innerhalb unserer Delegation ein kleines Plenum und ich fragte die allgemeine Stimmung und erste Eindrücke ab. Leider muss ich hier nun eine kleine Kritik anbringen, die uns im Verband jedoch zu denken geben sollte. Einige der Workshops waren als „geeignet für Einsteiger“ eingestuft. Da wir mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren unterwegs gewesen sind, die zum Teil noch keine Erfahrungen mit Falken-Seminaren gemacht haben, trugen sich diese sich natürlich für die „einfachen“ Workshops ein. Leider bekam ich während des Plenums die Rückmeldung, dass die Vorgehensweise in einigen Workshops als „zu kompliziert“ und „schwer verständlich“ wahrgenommen wurde. Auf die Nachfrage nach Grundwissen oder einer allgemeinen Einführung wurde dies jedoch von anderen Teilnehmer*innen des Workshops als eher störend und nicht produktiv eingestuft und abgelehnt. Ich möchte hier nicht die „Arbeiter*innen-Jugend“-Kelle schwingen, aber auch im Sinne einer „inklusiven“ Gemeinschaft müssen Grundlagen-Workshops angeboten werden und diese barrierefrei und für jede*n gut verständlich durchgeführt werden. Gerade das „Rosa & Karl“-Seminar ist meiner Meinung das Seminar mit sehr viel Charme, guten politischen Themen und ich nenne es mal „Falken-Spirit“! Es war und ist ein Seminar, auf das man Teilnehmer*innen mitnehmen kann, um sie an die Verbandsarbeit heranzuführen. Positiv anzumerken ist aber auch hier, dass besagte Teilnehmer*innen nach der Mittagspause ohne nennenswerte Probleme in andere Workshops wechseln konnten. Der zweite Abend brach dann auch sehr schnell an und es war einer voller „Falken-Spirit“! Ich weiß nicht genau, wann unsere Teilnehmer*innen zu Bett gegangen sind, aber sie sahen am Sonntagmorgen aus, wie man nach einem Seminar aussehen sollte! Total verknittert, verkatert und wunschlos glücklich! Aus einer Gruppe verschiedenster Menschen ist übers Wochenende eine verschworene Gemeinschaft geworden…so soll es sein!

KV Gütersloh