Konjunkturen der Bildungspraxis
Als ich in den 2000er-Jahren ein sozialwissenschaftliches Studium an einer deutschen Universität absolvieren durfte, war der Seminarbesuch oft eine ambivalente Erfahrung. Einerseits gab es viele spannende und für mich neue Theorien zu lernen. Doch andererseits bekamen wir, die wenigen linken Student*innen im Seminar, nur allzu häufig rassistische, nationalistische und antisemitische Positionen anderer Student*innen zu hören.
Die Dozent*innen, die durch die Auswahl der Seminarinhalte und der Texte durchaus eine gesellschaftskritische Haltung hatten erkennen lassen, hielten sich in diesen Fällen auffällig zurück.
In einem Gespräch mit ihnen stellte sich schließlich heraus, woher diese Zurückhaltung rührte.
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